25-jähriges Jubiläum der Eritreischen Gemeinde

Was bedeutet ein Jubiläum?
Ein Jubiläum ist ein Fest oder ein Gedenktag, der an ein besonderes Ereignis erinnert und oft mit einem bestimmten Zeitraum verbunden ist.

 

Dabei kann es sich um ein Jubiläum von Menschen, Organisationen oder Ereignissen handeln. Jubiläen haben eine große Bedeutung und können ein wichtiger Teil der Geschichte und Kultur sein.

 

Am Sonntag, dem 06. August 2023 hat die Eritreische Gemeinde in St.Hedwig ein großes Jubiläumsfest gefeiert. Sie war im August 1998 in St. Hedwig gegründet worden. Vorher hatte die Eritreische Gemeinde ab und zu in der Kirche Maria Hilf und in Liebfrauen Gottesdienst (Geez Ritus) gefeiert.

 

Der Pfarrer damals war in St. Hedwig Pfarrer Franz Lomberg. In dieser Zeit war der Pastoralreferent in St. Hedwig Dr. Gerhard Buballa. Eritreer der Familien Teklehaymanot, Tesfaldet und Meaza waren Mitglieder in dieser Pfarrei. Sie hatten Dr. Gerhard Buballa gefragt, ob die Eritreische Gemeinde in St. Hedwig einen eigenen Gottesdienst feiern dürfte. Im Augst 1998 hat Dr. Gerhard Buballa mit der Zustimmung des Pfarrers Franz Lomberg, die Eritreische Gemeinde herzlichen willkommen geheißen.

 

In der Eritreische Gemeinde ist dann zum erstenmal ein Ortausschuss gewählt worden, die Mitglieder hießen:

 

1. Herr Habtemichael, Tesfaldet
2. Herr Mebrahtu, Yosief
3. Herr Tekle, Habtay

 

Sie haben Tag und Nacht gearbeitet, damit die Eritreische Gemeinde einen eigenen Seelsorge (Priester) bekam. Der erste Priester, der mit der Eritreische Gemeinde zum ersten Mal Gottesdienst auf Geez gefeiert hat, war Abba Tesfagiyorghis Tijar. Er war während des Studiums in Rom, im Vatikan. Er kam ab und zu nach Deutschland, um für die Eritreische Gemeinde zu sorgen. Er wünschte hier in Deutschland für die Eritreische Gemeinde einen eigenen zuständigen Priester.

 

1998 wurde dann die eritreische Gemeinde mit dem eigenen Geez Ritus in St. Hedwig vom
Bistum Limburg anerkannt. Zum Glück waren zwei Priestern zum Studium von Eritrea nach
Deutschland gekommen. Sie hießen: Abba Tesfagiyorghis und Abba Niguse. Sie studierten in St. Georgen, der Hochschule in Frankfurt und arbeiteten gleichzeitig in der Eritreischen Gemeinde als Seelsorger.

 

Am 26. Dezember 2001 kam dann ein eigener Priester von Eritrea nach Deutschland Abba Gebremedhin Fishaye. In dieser Zeit wurde ein neuer Ortsausschuss gewählt:

 

1. Herr Habtemichael, Tesfaldet
2. Herr Birhane, Teklehaymanot
3. Herr Abrha, Yosief
4. Herr Tesfaldet, Zekarias
5. Herr Mebrahtu, Tekle
6. Herr Abadu, Andemariam

 

Schon 1999 ist die Frauengemeinschaft mit dem Namen Marias Kinder (Deki Mariam) gegründet worden. Sie hat eine große Rolle in der Gemeinde gespielt und spielt sie auch heute noch.

 

In St. Hedwig haben in den vergangenen 25 Jahren viele Tätigkeiten stattgefunden und es ist viel gegründet worden,zZ.B Frauen-Gemeinschaft, Chor, Katechese für die Kinder, Bibel Kreis, Begegnung von Jugendlichen aus ganz Europa, Diakon und Priester Weihe.

 

In diesem Jahr, von Donnerstag den 3. August bis Sonntag 6. August, hatten wir mehr als 300 junge Leute als Gäste in der Gemeinde. Es war ein großartiges Erlebnis in St. Hedwig. Die Jugendlichen kamen aus den Niederlande, Frankreich, aus der Schweiz und aus ganz Deutschland.

 

Am Sonntag den 6. August begann der Jubiläumsgottesdienst um 10:00 Uhr. Die Kirche war voll. Es waren vier Priestern und sechs Messdiener und auch vier Chorgruppen.

 

Gegen 13:30 Uhr war die Eucharistiefeier beendet und es folgte ein leckeres traditionelles Mittagessen. Das Jubiläum war gegen 23:00 Uhr beendet. Es ist ein unfassbar schönes Fest gewesen. Ich wünsche mit diesem kleinen Artikel beim Lesen viel Spaß.

 

Medhanie Uqbamichael Yohanes
Kaplan in St. Hildegard
Frankfurt am Main Griesheim

 

Impressionen von der

Renovabis-Eröffnung

mit

Maria Aniol, Faire Mobilität in Frankfurt (angeschlossen an den DGB)

Alexandru Frius, Peco-Institut für nachhaltige Entwicklung e.V.

Péter György, Caritas Alba Iulia, Siebenbürgen – Rumänien

und Arbeitsmigranten aus Rumänien

 

"Wir dürfen nicht wegschauen!"

Interview mit Pfarrer Rolf Glaser

Bildquelle: Stadtkirche Frankfurt
Bildquelle: Stadtkirche Frankfurt

 

 

 

Rolf Glaser ist stellvertretender Stadtdekan, Pfarrer der Pfarrei St. Hildegard und in Frankfurt zuständig für Renovabis.

Zahlreiche Pflegekräfte und andere Arbeitsmigranten aus osteuropäischen Ländern arbeiten in Frankfurt in prekären Verhältnissen, ohne feste Regeln und Ruhezeiten. Die Renovabis-Pfingstaktion 2023 lenkt den Blick auf ihre Situation. Am Samstag, 20. Mai, 15.15 Uhr bis 17.30 Uhr, sprechen Betroffene und Experten in Griesheim.

 

FRANKFURT.- Bei der Renovabis-Pfingstaktion steht in diesem Jahr die Arbeitsmigration aus Osteuropa im Blick. Auch in Frankfurt gibt es eine große Anzahl von Menschen aus osteuropäischen Staaten, die auf Zeit zum Arbeiten nach Deutschland gekommen sind und die dabei ganz eigenen Problemen begegnen. Rolf Glaser ist stellvertretender Stadtdekan und Pfarrer der Pfarrei St. Hildegard, in der das „Hedwigsforum Kirche der Welt“ beheimatet ist. Dort findet jährlich die Renovabis-Eröffnung für Frankfurt statt. Im Interview erzählt Pfarrer Glaser davon, wie er die Situation von Arbeitsmigrantinnen und –Migranten in Frankfurt wahrnimmt.

 

Pfarrer Glaser, der Titel der deutschlandweiten Renovabis-Aktion lautet in diesem Jahr „Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“. Arbeitsmigration ist auch in Frankfurt ein großes Thema. Welche Herausforderungen stellen sich für Arbeitsmigranten in einer Großstadt?

 

Ein Hauptproblem ist, dass viele Arbeitsmigranten kein Deutsch sprechen, sich deshalb nur schwer verständigen können und unser Arbeitsrecht nicht kennen. Das macht sie, leider, zu einer leichten Beute für jene, die das ausnutzen und sie zu völlig unakzeptablen Bedingungen arbeiten lassen. Im Zuge der Vorbereitungen auf das diesjährige Thema haben wir uns beim Frankfurter Netzwerk „Faire Mobilität“ informiert, das über den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) angesiedelt ist beim Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen. Dort hat man eine gute Einsicht in die Lebens- und Arbeitssituation der Menschen.

 

Was haben Sie bei diesem Gespräch über die persönliche Situation der Arbeitsmigrantinnen und –Migranten erfahren?

 

Die Situation unterscheidet sich von Branche zu Branche. Wer über eine Agentur als Pflegekraft nach Deutschland kommt, kommt hier in – einigermaßen – geregelte Verhältnisse. Bei Arbeitern, die für den Bau, für Landwirtschaft oder die Ernährungsindustrie angeworben werden, läuft das oft anders. Es kommt wohl häufiger vor, dass sie in Frankfurt eintreffen und der Arbeitgeber zwischenzeitlich seine Pläne geändert hat und sie dann ohne Unterkunft und völlig mittellos dastehen. Oder sie sind gezwungen, unter wirklich schlimmen Bedingungen in völlig überteuerten Wohnungen zu leben, weil sie keine Alternative haben.

 

Da wäre es hilfreich, die eigenen Rechte zu kennen. Wie gut vernetzt sind Menschen, die aus Ländern wie Polen, Rumänien oder Bulgarien zum Arbeiten hierher kommen?

 

Wenn man Glück hat, kennt man schon Landsleute vor Ort oder lernt sie kennen. Das ist aber nicht immer so. Unsere muttersprachlichen Gemeinden sind gute Anlaufstellen, sie leisten mit ihrer Beratung wertvolle Dienste. Aber natürlich muss man sich erst einmal orientieren und herausfinden, wo man die entsprechenden Institutionen findet.

 

Wie kann die Gesellschaft die Menschen erreichen?

 

Am besten geht das über entsprechende Öffentlichkeitsarbeit, Mundpropaganda, in sozialen Medien. Mitarbeiter des Netzwerks „Faire Mobilität“ sind auch als Streetworker unterwegs. Auch in Griesheim, direkt vor unserer Tür, gibt es eine Wohnunterkunft für osteuropäische Arbeiter, aber es scheint von den Betreibern nicht gewünscht, dass wir das Gespräch mit den Leuten suchen. Wir hoffen deshalb, dass sie in Gottesdienste kommen, dort kann man sie ansprechen und Hilfe anbieten, notwendigerweise auf ihrer Sprache. Das ist unsere Aufgabe, die Kirche hat immer eine Anwaltsfunktion für Menschen, die in eine soziale Notlage geraten.

 

In Deutschland gibt es einigermaßen strenge Regeln, was den Arbeitsschutz betrifft. Bei Menschen, zum Beispiel aus Osteuropa, die rund um die Uhr in privaten Haushalten als Pflegekraft eingesetzt werden, wird oft „ein Auge zugedrückt“ und zum Beispiel auf feste Ruhezeiten verzichtet. Worauf sollten Privathaushalte, die durch Pflegebedarf zu Arbeitgebern werden, achten?

 

Wenn die Menschen über offizielle Wege herkommen, zum Beispiel über Pflege-Agenturen, gibt es oft einen Minimalschutz, also einen Vertrag, in dem Mindeststandards wie ein freier Tag pro Woche formuliert sind. Ob diese ausreichen – und ob sie umgesetzt werden – ist eine ganz andere Frage. Für die Familien von Pflegebedürftigen bringt es natürlich Betreuungsprobleme mit sich, wenn die Pflegerin einen Tag frei hat, daher ist der Druck entsprechend hoch, auf den freien Tag zu verzichten. Dabei wäre es sehr wichtig, dass die Familien es als Selbstverpflichtung ansehen, ihren Pflegekräften freie Tage und feste Ruhezeiten zu stellen. Und übrigens auch, ihnen ein anständiges Zimmer zu geben, keinen Kellerraum. Und es braucht vor allem eine bessere gesetzliche Regelung der häuslichen Pflege durch Pflegekräfte und ihrer auskömmlichen Finanzierung, auch mit öffentlichen Mitteln. Familien können eine wirklich faire Entlohnung nicht alleine stemmen!

 

Ohne freien Tag arbeiten die Pflegekräfte ja im Grunde rund um die Uhr. Was macht das mit einem Menschen?

 

Das Hauptproblem ist wohl die psychische Belastung und Überlastung. Nicht nur der Körper muss ja regenerieren, auch die Seele braucht Zeit, um sich zu sammeln und zu erholen. Wer im deutschen Arbeitsrecht Bereitschaftsdienst verrichtet, bekommt eine Vergütung, Bereitschaftsdienst ist Arbeitszeit. Bei den Pflegekräften in Privathaushalten ist das oft nicht der Fall – und wird auch nicht eingefordert, weil die Pflegenden die deutschen Rechte nicht kennen. Wir als Gesellschaft dürfen da nicht wegschauen.

 

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Renovabis-Eröffnung 2023: „Sie fehlen. Immer. Irgendwo. Arbeitsmigration aus Osteuropa“

 

Samstag, 20. Mai 2023, 15.15 Uhr bis 17.30 Uhr, anschließend Gottesdienst
St. Hedwig – Pfarrei St. Hildegard, Elsterstraße 18

 

Statements aus Perspektive von Arbeitsmigranten hier in Frankfurt und aus Sicht des Herkunftslandes Rumänien, anschließend moderiertes Gespräch

 

Gäste:

·        Aus dem Frankfurter-Faire Mobilität-Team (FM) Alexandru Frius, der durch seine Tätigkeit in Vereinen Kontakte in die Arbeiterunterkunft nach Griesheim schon seit Jahren pflegt, und Maria Aniol (Schwerpunkte ihrer Arbeit liegt auf den Branchen: Leiharbeit, Saisonarbeit in der Landwirtschaft, häusliche Pflege (sog. 24-Stunden-Pflege) und teilweise internationaler Straßentransport) aus dem FM-Team.

·       Georgi Peter aus der Diözese Alba Julia, Rumänien

 

Wer selbst einen Gottesdienst gestalten möchte, findet Materialien zum Herunterladen auf der Seite von Renovabis.

 

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Herausgegeben von der Katholischen Stadtkirche Frankfurt

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Redakteurin:
Anne Zegelman
Tel.: 069/8008718221
Mail: a.zegelman@bistumlimburg.de

Domplatz 3, 60311 Frankfurt
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Aktuelles:

Homepage der Gemeindestandorte Mariä Himmelfahrt und St. Hedwig
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